2 KORINTHER
Paulus schreibt diesen Brief nach einem schmerzhaften Konflikt mit den Korinthern zur weiteren Aussöhnung und um ihnen zu zeigen, dass seine gute Botschaft vertrauenswürdig und sein Apostelamt legitim ist.
Während seines Aufenthaltes in Ephesus hört Paulus von beunruhigenden Neuigkeiten aus der Gemeinde in Korinth (1.Kor 1,11; 16,17-18) und schreibt deshalb den 1.Korintherbrief. Da er selber verhindert ist, schickt er Timotheus um zu sehen, wie der Brief von der Gemeinde aufgenommen worden ist (1 Kor. 16,10-11, Apg 19,22). Timotheus ist dann scheinbar mit einer noch beunruhigerenden Botschaft zurück gekommen, so dass Paulus seine Pläne ändert und sofort Korinth besucht (2.Kor 1,17). Dieser Besuch verläuft schlecht, die Gemeinde weist die Korrektur und Autorität von Paulus zurück. Paulus spricht von einem schmerzhaften Besuch (2.Kor 2,1) und reist schnell wieder ab.
Die Zurückweisung seiner Person hätte Paulus nicht so gestört, aber er weiss, dass die Gemeinde damit auch die fundamentale Wahrheiten des Evangeliums zurückgeweist und sich unter ganz schlechte Leiterschaft begeben hat. Paulus lässt also nicht locker und schickt seinen bewährten Langzeitmitarbeiter Titus, um eine Aussöhnung mit der Gemeinde zu erwirken (2.Kor 7,6; 7,13-14; 8,23). Unruhig erwartet Paulus den Bericht von Titus (2.Kor 2,12-13) und ist überglücklich wenn Titus ihm den Bericht von der Umkehr der Gemeinde bring (2.Kor 7,6-16).
Um die Wunden weiter zu heilen und seinen dritten Besuch in Korinth vorzubereiten, schreibt er den 2.Korintherbrief. Paulus versichert die Korinther seiner Liebe für sie und ermutigt sie in der Umkehr noch weiter zu gehen (2.Kor 7,2-16) .
Im Gegensatz zum ersten Brief an die Korinther, der eher scharf und ironisch war, ist der zweite Brief sehr emotional, wo Paulus seine Gefühle und sein Herz zeigt. Das Hauptanliegen ist die Aussöhnung mit den Korinthern, eine Verteidigung seines Apostelamtes und seines Evangeliums und eine Warnung vor sogenannten Super-Aposteln, die die Gemeinde verwirren, Paulus untergraben und die Gemeinde spalten.
Auch in diesem Brief bekämpft Paulus die typisch griechische Vorstellung eines erfolgreichen Lehrers (Wortgewandtheit, Selbstdarstellung, Beliebtheit, hohes Honorar) und zeigt, dass das richtige Apostelamt ein Leben des selbst-aufopfernden Dienens, risikobereiten Mutes, des Verzichts und immer der selbstlosen Liebe ist. Paulus bekräftigt sein Apostelamt indem er die Korinther bekräftigt: sie sind ja seine Frucht, seine Ehre und sein Empfehlungsschreiben. Er zeigt ihnen, dass so wie Jesus den entscheidenden Sieg durch Leiden und Selbstaufgabe gewann auch ein Apostel diese Merkmale haben muss. Er stellt dieses Vorbild in Gegensatz zu den oberflächlichen „Super-Aposteln“, die nur sich selber dienen und Gemeinden ausbeuten, die sie nicht gegründet haben.
Im Kapitel 8 und 9 ermutigt Paulus die Korinther mit dem Sammeln von Unterstützung für die Gemeinde in Jerusalem von neuem zu beginnen. Paulus will diese Spenden nicht selber überbringen, um ihnen seine Redlichkeit und selbstlosen Beweggrund zu zeigen.
Kommt.
Kommt.