ZWEITER BRIEF AN DIE THESSALONICHER
Paulus, versichert einer verwirrten Gemeinde, dass die Wiederkunft Christi noch nicht stattgefunden hat und fordert sie trotz Verfolgung heraus, weiter zu wachsen und gleichzeitig auch für ihren eigenen Lebensunterhalt aufzukommen.
Paulus gründete eine diese Gemeinde mit Silas und Timotheus auf seiner zweiten Missionsreise etwa 50 AD. Mehrere Juden als auch Griechen und einige führende Frauen kommen dort zum Glauben (Apg. 17, 4). Diejenigen Juden, die den Glauben nicht annehmen, wiegeln die Bevölkerung dort auf, indem sie Paulus Umsturz Gedanken und Widerstand gegen Cäsar vorwerfen. Paulus und Silas verlassen darauf schnellstmöglich die Stadt und lassen Timotheus, den jungen und eher scheuen Mitarbeiter von Paulus zurück, der dadurch seinen ersten „Notfalleinsatz“ zugeteilt bekommt. Timotheus bleibt noch einige Zeit zurück, um der sehr jungen Gemeinde zu schauen.
Paulus und Silas ziehen weiter nach Beröa, und nach weiterer Verfolgung geht Paulus voraus nach Athen und Korinth (Apg 17, 13-15) wo sich Timotheus und Silas wieder zu ihm gesellen. Pauls macht sich Sorgen um die sehr junge Gemeinde in Thessalonich, die unter so starke Verfolgung gekommen ist und sendet Timotheus zurück zu ihnen (1.Thess 3, 1-5). Timotheus berichtet über den Zustand der Gemeinde und Paulus schreibt darauf den ersten Brief an die Thessalonicher. Timotheus überbringt den ersten Brief und berichtet nach seiner Rückkehr von stärkerer Verfolgung, von Gläubigen, die nicht für ihren eigenen Lebensunterhalt aufkommen würden und dass in der Gemeinde die Furcht umgeht, sie hätten die Wiederkunft Christi verpasst. Es scheint dass einige im Namen Paulus der Gemeinde erzählten, dass Christus schon wieder zurück gekommen sei.
Paulus geht diese Problematiken in seinem zweiten Brief an die Thessalonicher an. Er lobt die Gemeinde für ihre Liebe füreinander, für ihre Standhaftigkeit und Durchhaltefähigkeit im Angesicht vermehrter Verfolgung (2.Thess 1,3-4). Er versichert ihnen, dass ihre Verfolger von Gott zur Rechenschaft gezogen werden, wenn Jesus wiederkommt (2.Thess 1,5-10).
Er ermuntert die Gemeinde nicht besorgt zu sein, da die Wiederkunft Christi noch nicht stattgefunden hat, dass sie sie also nicht verpasst hätten. Er erklärt, dass er nie so etwas gesagt habe (2.Tess 2,2). Er fügt an, dass Jesus zweites Kommen ganz sicher sei und sein letztendlicher Sieg sicher und schnell sein wird (2.Thess 2,8). Doch davor müssen noch verschiedene Dinge passieren: Der Gesetzlose muss zuerst auftreten, er werde dann eine Zeit lang zurückgehalten werden, dann aber Chaos auf die Erde bringen und schlussendlich durch einen Einzigen Atemzug von Jesus zerstört werden. Pauls geht davon aus, dass die Thessalonicher ganz genau wissen, wovon er schreibt, aber für uns, die diesen Brief viel später lesen, ist das Zuordnen des «Gesetzlosen» und dessen, der ihn zurück hält viel schwieriger. Es gibt viele Erklärungsversuche, was Paulus damit gemeint haben könnte, aber es bleibt unklar.
Aber Paulus Grundaussage ist ganz klar: er beruhigt eine aufgewühlte Gemeinde, zeigt ihnen, dass die Wiederkunft Christi noch nicht stattgefunden hat und dass es noch dauern wird. Er versichert sie, dass Jesu zweites Kommen für die Gläubigen ein fröhliches Geschehen sein wird, dass sie schlussendlich seinen grossen und überwältigenden Sieg sehen werden wenn er Gerechtigkeit wieder herstellt.
Wie immer, wenn Paulus über das zweite Kommen von Jesus spricht, konzentriert er sich auf das Jetzt und Heute. Er versichert die Thessalonicher, dass sie ihre Errettung und Berufung real sind und dass sie sich jetzt darauf konzentrieren sollen, ein heiliges Leben voll Glaube, Hoffnung und guten Taten zu führen. Paulus bittet die Thessalonicher auch für ihn und sein Team zu beten, da auch sie durch Schwierigkeiten gingen.
Schliesslich fordert er auch noch diejenigen faulen Thessalonicher heraus, die trotz Paulus Aufforderung, ihren eigenen Lebensunterhalt zu bestreiten, immer noch nicht arbeiteten. Er erinnert sie daran, dass er selber und sein Team während ihres Aufenthaltes in Thessalonich hart gearbeitet hätten, sowohl im Gemeindebau als auch in ihrem ursprünglichen Beruf, sodass sie der jungen Gemeinde nicht zur Last zu werden. Er fordert sie nun heraus, ihrem Beispiel zu folgen. Er befiehlt, dass diejenigen, die nicht arbeiten wollen, auch nicht essen sollen. Er fordert die Gemeinde dazu auf, solche Mitglieder zu warnen und aus der Gemeinde auszuschliessen, falls sie keine Einsicht zeigen, in der Hoffnung dass sie beschämt werden und ihre Einstellung ändern.
Kommt.
Kommt.