MARKUS
In seinem Evangelium zeigt Markus, dass Jesus wirklich Gott ist, über allen Mächten steht, sich aber trotzdem im Leiden und aus Liebe zu Dir als Opfer hingibt – es fordert heraus Jesus bedingungslos, ja bis zum Tod, nachzufolgen.
Johannes Markus, der Autor dieses Evangeliums, wird schon als junger Mann Zeuge der Verhaftung und des Todes von Jesus (Mark 14:51). Zusammen mit seiner Mutter und seinem Verwandten Barnabas gehört er zur ersten Gemeinde (Apg 12:12, Kol 4:10). Er wird zum Mitarbeiter von Barnabas und später auch von Paulus in derer Missionsarbeit (2 Tim 4:11). Schlussendlich wird er Mitarbeiter und Übersetzter für Petrus (1 Pet 5:13, Kirchentradition). Als der römische Kaiser Nero die Christen fälschlicherweise beschuldigt, die Stadt Rom in Brand gesetzt zu haben, beginnt eine sehr blutige und furchtbare Verfolgung der Christen in Rom (64-67 AD). Neben den Leitern der Kirche (Petrus und Paulus gehörten auch dazu) wurden noch tausend andere Christen für ihren Glauben hingerichtet (Kirchentradition).
Mit dem Tod vieler von Jesus’ Augenzeugen kam der Ruf, deren Erinnerungen an Jesu Worte und alles mit ihm Erlebtem möglichst schnell und genau aufzuschreiben. Dazu war sein Mitarbeiter und Übersetzer Markus genau der richtige Mann.
Markus schreibt sein Evangelium in einem Versteck in den Katakomben von Rom, vor allem für die verfolgten Christen (Kirchentradition). Diese hatten in dieser furchtbaren und schwierigen Zeit viele Fragen und auch Zweifel: Warum lässt Gott diese Verfolgung und alles Leiden zu? Wenn Gott seine Gemeinde wirklich liebt, warum verhindert er dann die Verfolgung nicht? Wenn er doch voller Macht ist, warum macht er denn nichts? Ist Gott unzufrieden mit uns? Ist das was geschieht etwa seine Strafe? Ist Nero mächtiger als Jesus? Ist Jesus wirklich Gott? Ist er wirklich der Retter oder leide und sterbe ich für eine Täuschung?
Markus beantwortet diese Fragen in seinem Evangelium mit kraftvollen Antworten: Durch das Erwähnen von vielen Wundern zeigt er auf, dass Jesus wirklich vollmächtig ist. Er zeigt, dass er Gott ist und Macht hat über Krankheiten (Mrk 1:34 etc), Macht über die Natur (Mrk 4:40, 6:41), Macht über unreine Geister (Mrk 1:34 etc) und sogar Macht über Leben und Tod (Mrk 5, 41 etc).
Er zeigt auf, dass Jesus seine Macht nicht gebraucht um eigennützig zu regieren (wie Nero) sondern um aufopfernd Menschen zu dienen, ja sogar für ihre Errettung zu leiden und zu sterben. Er zeigt, dass Jesus wirklich Liebe in Person ist. Er ist der in der Bibel erwähnte leidende Gottesknecht (Mrk 10:45), der im Sterben den Sieg davon trägt (Mrk 16:19). Wir als seine Nachfolger sind auch aufgerufen „unser Kreuz auf uns zu nehmen“ (Mrk 8:34), auch wenn die Nachfolge Leiden oder sogar den Tod bedeutet. Weil Jesus Gott ist, weil er für uns starb, ist er unseres Opfers würdig.
Kommt.
Kommt.