OFFENBARUNG
Um etwa 80 AD ist Johannes der letzte, übriggebliebene Augenzeuge und Apostel von Jesus. Er lebt lange genug um eine neue, grosse Gefahr für die blühende christliche Kirche wachsen zu sehen: die Anbetung des römischen Kaisers überall im römischen Reich. Während des ersten Jahrhunderts verlangten die römischen Kaiser in wachsendem Masse, selbst als Gott anerkannt zu werden und in allen grossen Städten des Reiches entstehen Tempel zu Ehren der Kaisers. Bald wird der Kaiserkult obligatorisch; die Verweigerung der Anbetung wird zur Straftat. Die Christen finden sich plötzlich in der Rolle des Staatsfeindes. Im Jahr 81 AD, unter dem Kaiser Domitian, beginnt eine grossflächige Christenverfolgung.
Johannes schreibt an die sieben Gemeinden in der römischen Provinz Asien: an Ephesus, Smyrna, Pergamon, Thyatira, Sardis, Philadelphia und Laodizea. Die Kaiseranbetung begann vergleichsweise früh in der Rom-treuen Provinz Asien, und was bald stark und allgegenwärtig. Die Gemeinden der Provinz Asien stehen nicht nur unter dem Druck von Juden, vom umgebenden Götzendienst und falschen Lehren, sondern sie sind neu auch dem Druck der römischen Regierung ausgesetzt. Zur Zeit als Johannes Offenbarung schrieb, hatte eine der Gemeinden, Pergamon, bereits ihr erstes Mitglied als Märtyrer verloren.
In Anbetracht von Verfolgung und bedrängenden und beängstigenden Umständen entstehen Fragen und Zweifel in den Herzen der Gläubigen: Wo ist Gott in all dem? Hört und sieht er nicht was mit uns passiert oder kümmert er sich nicht? Warum erlaubt Gott diese Verfolgung? Warum unternimmt er scheinbar nichts dagegen? Sind die Kaiser mächtiger als Jesus? Ist Gott unzufrieden mit uns? Ist dies eine Strafe Gottes? Sind die Märtyrer nun mit Jesus? Wohin führt das alles? Wird es jemals Gerechtigkeit geben? Wie lange müssen wir das aushalten?
Johannes beantwortet alle diese Fragen, ausser der Frage nach dem «wie lange». In Offenbarung zeigt er eine grossartige Vision, die Gott auf dem Thron zeigt und Jesus, der als das geschlachtete Opferlamm die Geschichte der Menschheit lenkt. Nichts geschieht ohne Ihre Erlaubnis, nichts entgeht Ihrem Blick, sie sind sich Allem bewusst und fest in ihre Gemeinde involviert. So lange diese Gemeindezeit dauert, so lange wird Gut und Böse im Krieg miteinander liegen, die Gemeinde wird oft Verfolgung erleiden, aber auch die wunderbare Hilfe und Befreiung Gottes erleben. Gott lässt das Leiden zu, aber er interveniert oft auch, um seine Kinder zu retten. Aber es wird ein Tag kommen, die Wiederkunft von Jesus, an dem er alles Böse endgültig vernichten und beenden wird. Jesus wird alle Menschen auferwecken, was der Abschaffung des Todes gleichkommt. Er wird die Menschheit richten und die ganze Schöpfung in ihrer Ganzheit in Frieden und Herrlichkeit wiederherstellen.
Das Wissen um diese glorreiche Zukunft soll die Gemeinde ermutigen, in den jetzigen Umständen durchzuhalten, ihren Glauben unter Druck festzuhalten und gewissenhaft dem Opferlamm zu folgen, der ihre Errettung und ewiges Leben für alle Zeiten am Kreuz errungen hat.
Kommt.
Kommt.